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Große blaue Flecken? Dahinter kann eine Erkrankung stecken


Bild: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Ob Schnitt in den Finger oder angestoßenes Knie: Eine Blutung soll schnell aufhören. Damit das klappt, sind bestimmte Eiweiße in unserem Blut gefragt - sie sorgen dafür, dass es gerinnt.

Manchen Menschen fehlen diese sogenannten Gerinnungsfaktoren allerdings. Mit Folgen: Schon kleine Verletzungen können dann zu starken Blutungen führen. «Wenn blaue Flecken unverhältnismäßig groß werden oder spontane Blutungen in Gelenken auftreten, sollte man aufmerksam werden», so der Hämatologe Prof. Johannes Oldenburg vom Universitätsklinikum Bonn.

Das sind Beobachtungen, die man unbedingt ärztlich abklären lassen sollte. Gut möglich, dass die Diagnose dann Hämophilie lautet, umgangssprachlich auch Bluterkrankheit genannt. Je nachdem, welcher Gerinnungsfaktor genau fehlt, ist von Hämophilie A oder B die Rede, wobei letztere seltener vorkommt. Drei Fakten über die Krankheit: 

Fakt 1: Von Hämophilie sind fast ausschließlich Männer betroffen

Um das zu erklären, braucht es einen kleinen Ausflug in die Genetik. Der Grund, warum das Blut von Hämophilie-Betroffenen nicht gerinnt: ein Defekt im jeweiligen Gerinnungsfaktor-Gen. 

Diese Gene liegen auf dem X-Chromosom, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI). Männer haben nur eines davon. Heißt: Liegt also ein solcher Gen-Fehler vor, macht er sich bemerkbar. 

Bei Frauen ist das anders. Sie haben zwei X-Chromosomen. Liegt der Gen-Defekt nur auf einem von ihnen vor, kann das gesunde Gen des zweiten X-Chromosoms ihn ausgleichen. Die Blutgerinnung gelingt also. 

Etwa 2 von 10.000 Männern haben Hämophilie, wie das Portal «gesund.bund.de» schreibt. 

Fakt 2: Geschwollene und entzündete Gelenke sind Warnzeichen

Neben blauen Flecken können auch Blutungen in Muskeln und Gelenken im Zuge der Erkrankung auftreten, allerdings nur bei schweren Formen. Erkennbar sind sie etwa daran, dass die Gelenke anschwellen und schmerzen. Auch Entzündungen sind typisch. 

Auf Dauer nehmen die betroffenen Gelenke Schaden, so die DGTI - sie verformen sich und werden steif. Im fortgeschrittenen Stadium brauchen Hämophilie-Patienten daher oft eine Gehhilfe oder einen Rollstuhl. 

Fakt 3: Hämophilie ist gut behandelbar

Das gilt zumindest dann, wenn sie rechtzeitig erkannt wird, so die DGTI. 

Die klassische Therapie von Hämophilie basiert darauf, den fehlenden Gerinnungsfaktor im Blut zu ersetzen. Er wird in die Vene gespritzt. Bei milden Verlaufsformen passiert das bei Bedarf, etwa vor einer Operation oder bei einer akuten Blutung. Wer eine schwere Form hat, erhält den Gerinnungsfaktor vorbeugend alle paar Tage. Nach einer entsprechenden Schulung können sich Betroffene den Wirkstoff selbst spritzen, so «gesund.bund.de». 

Seit einigen Jahren gibt es laut DGTI auch die Möglichkeit, Hämophilie mit Antikörper- und Gentherapien zu behandeln. Welche Therapie sinnvoll ist, besprechen Betroffene am besten mit ihrem Arzt oder mit ihrer Ärztin.


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(17.04.2025)


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